Das im BBSR-Programm „HochschulCampus Kleinstadtforschung (HCKF)“ (https://www.hochschulcampus-kleinstadtforschung.de/) angesiedelte Forschungsprojekt beschäftigt sich in drei ausgewählten Kleinstädten strukturschwacher Regionen mit der oftmals mit vielen Erwartungen beladenen Gruppe der Rückkehrer:innen. Deren Bedeutung für die Entwicklung kleiner Städte und deren Innovationsstärke ist bisher nur in Ansätzen betrachtet worden.
Ausgangspunkt ist die Idee, dass Menschen von außen neue Ideen, Perspektiven und Motivationen insbesondere in strukturschwache Kleinstädte bringen, die genau dies zur Entwicklung von sowohl technischen, als auch sozialen Innovationen sowie im Bereich des Fachkräfteerhaltes benötigen. Man erreicht diejenigen von außen am einfachsten, so die These, die man bereits kennt und die die Region oder den Ort bereits kennen, also die Rückkehrer:innen.
Gleichzeitig steht die Frage im Raum, was Kleinstädte insbesondere im Bereich der Stadt- und Regionalentwicklung tun, um Rückkehrer:innen als eine Zielgruppe im Rahmen von Zuzüglern anzusprechen. Hierbei interessieren uns vor allem die baulich-räumlichen Bezugspunkte. Welche Raumzeichen dienen Rückkehrer:innen als Identifizierungspunkte? Welche räumlichen Aspekte wirken positiv auf diese Zielgruppe? Wie ist dabei der Bezug zu ihrer ursprünglichen Umgebung und welche Bedeutung hat er überhaupt?
Gerade auch im Zusammenhang mit Transformationsprozessen in strukturschwachen Räumen verändern sich die betroffenen Regionen strukturell mitunter deutlich. Damit einher gehen auch maßgebliche räumliche Veränderungen, die ein neues Orts- und Landschaftsbild prägen. Doch welche Auswirkungen haben diese strukturellen und räumlichen Veränderungen auf das Gefühl der Verbundenheit, Identität und Zugehörigkeit? Anders als Metropolen sind Kleinstädte stärker mit ihrer Umgebung verwoben, sodass Veränderungen hier mitunter deutlichere Auswirkungen haben. Haben diese Raumzeichen Einfluss auf die Rückwanderungsbewegung? Können Klein- und Mittelstädte hier gar Einfluss nehmen oder aber werden insgesamt zu hohe Erwartungen an die sogenannten Rückkehrer:innen gerichtet? Diesen Fragen versucht das Projekt im Rahmen einer Feldforschung auf den Grund zu gehen.